Finde Zeit...

Unter diesen wenigen Worten fand ein eindrucksvolles und inhaltsreiches Konzert 100 junger Christen statt.

Schon der Titel des Konzertes war vielversprechend. Zuhörer aus nah und fern nahmen sich die Zeit und besuchten das Konzert 100 junger Christen, bestehend aus den Jugendchören der Kirchenbezirke Stendal, Magdeburg und Halberstadt.

Einheitlich gekleidet mit einem hellgrünen T-Shirt, welches mit einer Uhr und dem Text „Finde Zeit…“ bedruckt war, betraten die jungen Sänger den Saal. Zu Beginn erging an alle Zuhörer eine freundliche Einladung. Sie sollten sich einfach ein wenig Zeit für sich selber nehmen, die Seele baumeln lassen und in sich hineinhören. Eine Stunde ohne Termindruck, ohne Verpflichtungen und ohne Stress.

Mit einer Moderation wurden die Zuhörer durch das Programm, bestehend aus vier Unterthemen, geführt:

  1. Finde Zeit für dich.
  2. Finde Zeit für andere Menschen.
  3. Finde Zeit, Gott zu loben.
  4. Finde Zeit, dein Leben mit Gott zu leben.

Das erste Unterthema begann mit dem „Tick, Tack, Tick, Tack…“ einer analogen Uhr. Im Zeitalter digitaler Uhren und Handys ein schon fast vergessenes Geräusch. Und doch läuft die Zeit stetig, wenn auch nicht immer hörbar, für jeden weiter. „Finden wir auch für uns und unsere Gebete Zeit?“, wurde die Frage gestellt. Ein uns altbekanntes Kirchenlied „Lasst die Herzen immer fröhlich…“ wurde in einer modernen Fassung mit Gitarren- und Schlagzeugunterstützung gesungen. Die Aussage war: „Gott führt uns an Vaterhänden“ – ein Grund, fröhlich zu sein!

„Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern zu viel Zeit, die wir nicht nutzen“, hat ein römischer Philosoph einmal festgestellt. Mit diesen Worten begann das zweite Unterthema. Jeder von uns hat pro Tag 86.400 Sekunden zur Verfügung. Gott schenkt uns die Zeit. Aber wie nutzen wir sie? Gehen wir klug mit diesem Geschenk um. Mit den gesungenen Liedern des zweiten Teiles wurde auch zum Ausdruck gebracht, nicht nur an sich, sondern auch an die Not des Anderen zu denken.

Im dritten Unterthema wurde das Verhältnis zu Gott beleuchtet. Das Lob Gottes kommt oft viel zu kurz. Unsere Gebete beschränken sich überwiegend auf Bitten und Wünsche. Die Zuhörer wurden nun aktiv eingeladen, Gott zu loben. Die Band sang und spielte „Jauchzet dem Herrn…“ und in das „Halleluja“ des Refrains konnten alle mit einstimmen. Dann wurde der Gospel-Song „O happy day“ vorgetragen. Eindrucksvoll und atemberaubend sang eine junge Schwester das darin enthaltene Solo. Mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Ich lobe meinen Gott“ hatten alle Zuhörer am Ende dieses Teiles noch einmal Gelegenheit, Gott zu loben.

Das letzte Unterthema beleuchtete unser Leben mit Gott. „Zeit ist Geld“, sagt der Volksmund. Aber stimmt das? Was passiert, wenn das Geld ausgeht? Die Zeit gehört uns nicht, wir können sie nicht sammeln oder ansparen. Sie ist ein Geschenk Gottes für uns. Und er wird uns einmal fragen, wie wir sein Geschenk genutzt haben? Machen wir es doch wie er – verschenken wir unsere Zeit. Zunächst an unsere eigene Seele, dann auch an Menschen, die unseren Weg kreuzen. Und schließlich schenken wir sie unserem Gott, indem wir auch für ihn da sind.

Am Ende des Konzertes hielt es keinen mehr auf seinem Sitzplatz. Alle sprangen auf und klatschten viel Beifall für Sänger und Band. So wurde auch noch eine Zugabe gegeben. Schade, aber die Zeit war um. Ein einzigartiges und nachdenkenswertes Konzert war zu Ende gegangen. Vielen Dank dafür!

Fotos: M.T./Text: EU