Itzehoe: Gottesdienst für Entschlafene

In allen neuapostolischen Gemeinden werden am ersten Sonntag im März, Juli und November im Rahmen von festlichen Gottesdiensten Entschlafenen-Sonntage gefeiert. Zu diesem Anlass besuchten Bezirksapostel Rüdiger Krause sowie die Apostel und Bischöfe der Gebietskirche die Gemeinde Itzehoe in Schleswig-Holstein.

Bezirksapostel Krause feierte den zweiten der insgesamt drei Gottesdienste für Entschlafene des Jahres 2022 am Sonntag, den 3. Juli, in der Gemeinde Itzehoe. Dazu lud er alle Apostel und Bischöfe der Gebietskirche ein, ihn zu begleiten. Ein außergewöhnliches Ereignis für die Gemeinde und somit in doppelter Hinsicht ein besonderer Festtag, denn sie feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen.

In einem Grußwort erinnerte der Bezirksapostel an die große Gemeinde Itzehoe, die sich bereits im Jenseits befinde: „Wenn wir nun gemeinsam dieses Jubiläum feiern, beziehen wir unsere Geschwister im Jenseits gerne mit ein“, schrieb der Bezirksapostel. Auch im Gottesdienst nahm er mehrmals Bezug auf den „unsichtbaren Teil der Gemeinde.“

„Kommt her zu mir, alle“

Grundlage für den Gottesdienst war Matthäus 11,28-29: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“

Der Ausruf „Kommt her zu mir“ sei eine Einladung Jesu an alle Menschen, an der frohen Botschaft teilzuhaben, erklärte der Bezirksapostel. Dabei richte sich diese Botschaft sowohl an die diesseitige als auch an die jenseitige Welt.

Das Joch des Glaubens

„Erst stärkt uns Jesus und dann folgt die Arbeit“, so der Bezirksapostel. Das Joch beschrieb er als Symbol für die Arbeit, die ein Christ in seinen Glauben investieren müsse. Dabei nahm er Bezug auf die Funktionen und Eigenschaften, die ein Joch in der Landwirtschaft habe und übertrug diese Bilder auf das Glaubensleben.

So sei ein Joch auf das Tier angepasst und erleichtere die Arbeit, wie auch das Joch des Glaubens auf die individuellen Lebensumstände eines jeden Gläubigen angepasst sei. „Du hast vielleicht auch ein Joch zu tragen“, wendete sich der Bezirksapostel an die Gemeinde und betonte dabei die positive Eigenschaft des Jochs: „Das Joch hilft dir das Glaubensziel im Auge zu behalten.“

Ein Doppeljoch ermögliche das Teilen von Lasten, das deutete der Bezirksapostel als Zeichen der Gemeinschaft: Die Gemeinde könne gemeinsam im Werk des Herrn arbeiten und die Lasten zusammen ertragen. „Lasst uns das Joch des Glaubens auf uns nehmen“, rief der Bezirksapostel die Gemeinde auf.

Vor der Sanftmut kommt die Demut

Die Sanftmut beschrieb der Bezirksapostel als eine Eigenschaft, die sich nach außen zeige. Die Demut hingegen bilde sich aus dem Menschen heraus und aus ihr wachse wiederum die Sanftmut: „Lasst uns alle demütig bleiben, dann ergibt sich die Sanftmut von selbst.“

Nach der Feier des Heiligen Abendmahls folgte die Spendung der Sakramente für die Seelen der jenseitigen Welt. In Vertretung für die Entschlafenen empfingen Bezirksältester Thorsten Backhaus und Evangelist Rolf Brokopp, Vorsteher der Gemeinde Itzehoe, die Heilige Wassertaufe, die Heilige Versiegelung und das Heilige Abendmahl.

100 Jahre Itzehoe

Die Gemeinde Itzehoe feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen und plante zu diesem Anlass einige Festtage. Den Auftakt der Festwochen bildete der Gottesdienst mit Bischof Arvid Beckmann am Sonntag, 5. Juni 2022 – genau 100 Jahre nach der Gemeindegründung. 

In den hundert Jahren bis heute gehörten etwa 1.400 Mitglieder zur Gemeinde, die etwa 11.000 Gottesdienste mit über eine Million Gottesdienstteilnehmern in ihrer Kirche feierte. Itzehoe beschreibt sich als sehr aktive Gemeinde. Aktuell umfasst sie 300 Mitglieder, davon zehn Amtsträger (Stand Dezember 2021).

Weitere Informationen über die Gemeinde Itzehoe

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