Bei Gott ist Nichts unmöglich – Vielfalt zu Beginn des Kirchenjahres

Mit dem Grundgedanken „Türen öffnen für Christus“ hatte der ökumenische Arbeitskreis am Samstag, den 26.11.2022 in die Neuapostolische Kirche Ilmenau eingeladen, um das neue Kirchenjahr mit einem ökumenischen Gottesdienst zu beginnen. Mehr als 160 Christen unterschiedlicher Konfessionen waren im Kirchensaal versammelt. Bis zum Abend hatten fast 1000 Interessenten den ökumenischen Gottesdienst per YouTube angeschaut.

„Das ist etwas Großartiges. Das ist die Frucht eines jahrelangen aufeinander Zugehens, Hinhörens und gemeinsamen Entdeckens. Das ist für mich heute etwas ganz Schönes und Ermutigendes so gemeinsam in den Advent zu gehen“ – kommentierte Bischof Dr. Ulrich Neymeyr aus dem Bistum Erfurt nach dem Gottesdienst seine Gefühle.

Erstmals wurde das ökumenische Kirchenjahr in einer neuapostolischen Kirche gemeinsam begonnen. Hierzu wurden insbesondere Bischof Dr. Ulrich Neymeyer des Bistums Erfurt, Landesbischof Friedrich Kramer der Landeskirche Mitteldeutschland und der sich im Ruhestand befindliche Apostel Rolf Wosnitzka, Ansprechpartner für ökumenische Kontakte verschiedener Apostelbereiche,  in der Gemeinde Ilmenau empfangen.

In den Predigtbeiträgen der Bischöfe und des Apostels wurde die Bedeutung des Angelusgebetes („der Engel des Herrn“) für katholische Christen von Bischof Dr. Ulrich Neymeyer herausgestellt. Mit diesem Gebet wird der Alltag alle sechs Stunden unterbrochen und öffnet sich für die Wirklichkeit Gottes – Gott tritt damit unmittelbar in den Alltag. Auf die zuvor durchgeführte Bibellesung „Ankündigung der Geburt Jesu“ (Lukas 1, 26-38) bezog sich die Predigt des Landesbischof Friedrich Kramer. „Es beginnt alles mit einer Frau! Das gilt für ein jedes Leben von uns. Wir wollen uns zu Maria bekennen.“ „Wir brauchen einander, um das Evangelium zu verstehen und uns gegenseitig neu anzuregen darüber nachzudenken.“ war ein weiterer Impuls seiner Predigt. Apostel Rolf Wosnitzka machte die wohltuende ökumenische Entwicklung deutlich. Aus Ablehnung, Ängsten und Befremdung vieler neuapostolischer Christen entstanden in den letzten Jahren verbindende und vielfältige gemeinsame Kontakte, welche sowohl auf regionaler und überregionaler Ebene gelebt werden. Immer wieder stützte sich Apostel Rolf Wosnitzka in seiner Predigt auf die Aussage: „Denn bei Gott ist Nichts unmöglich“.

Ein ökumenischer Chor von Christen unterschiedlicher Konfessionen aus Ilmenau gab dem Gottesdienst den nötigen Glanz. Insbesondere das Lied „Mein Herz ist ein Adventskalender“ regte zum Nachdenken an und öffnete mehrere kleine Türchen.

„Türen öffnen für Christus“ – Begegnung, Austausch, sich Zeit nehmen zum Reden oder auch singen. Menschenherzen, die sich öffnen wie Türen, für Gott und füreinander.

Sichtlich immer noch emotional berührt standen anschließend die Bischöfe und der Apostel einem kurzen Statement zur Verfügung. Hier betonten Sie zusammen, dass dieser Gottesdienst von großer Dankbarkeit und großer gemeinsamer Wertschätzung begleitet war.
„Wir müssen offen sein, für uns und unsere Mitmenschen. Wir alle werden gebraucht, um die Botschaft Jesu Christi unter die Menschen zu bringen. Dazu braucht es offene Türen und offene Herzen.“