Apostel Jörg Steinbrenner in Ruhestand verabschiedet

Stammapostel Jean-Luc Schneider feierte am Sonntag, 19. März 2023, einen Gottesdienst in der Gemeinde Lüneburg (Bezirk Lüneburg). Im Rahmen des Gottesdienstes wurde Apostel Jörg Steinbrenner in den Ruhestand versetzt.

„Wir danken dem Herrn, was er für dich und was er für uns, durch dein Amt, durch dein Wirken getan hat“, leitete Stammapostel Schneider die Ruhesetzung von Apostel Steinbrenner ein.

Besonders wertschätzend erwähnte der Stammapostel den „gelebten Glauben“ des Apostels, welchen er – trotz Höhen und Tiefen im Leben – immer bezeugte und weitertrug: „An deiner Predigt spürte man: Der Mann glaubt, was er sagt und er lebt seinen Glauben.“

Als weitere Eigenschaft erwähnte der Stammapostel die „gelebte Liebe“, die durch seinen Fleiß und Einsatz für die Kirche zum Ausdruck komme. Dabei habe er sich in jeglicher Zusammenarbeit gewissenhaft gezeigt: „Du wolltest verstehen, was du predigst.“ Zusammenfassend beschrieb der Stammapostel ihn als „angenehmen, liebevollen und zuverlässigen Mitarbeiter.“

42 Jahre als Amtsträger tätig

42 Jahre war Apostel Steinbrenner als Amtsträger für die Neuapostolische Kirche tätig, davon elf Jahre als Apostel. Stammapostel Wilhelm Leber ordinierte ihn am 11. März 2012 in Hamburg-Altona zum Apostel. Bis dahin wirkte er in unterschiedlichen Ämtern als Unterdiakon, Diakon, Priester, Evangelist, Bezirksevangelist, Bezirksältester und Bischof.

Bevor Jörg Steinbrenner am 22. April 2011 zum Bischof ordiniert wurde, war er bis 1993 in seiner Gemeinde Schenefeld unter anderem als Religionslehrer und Jugendleiter tätig, später dann als Vorsteher der Gemeinde Halstenbek und elf Jahre als Bezirksvorsteher des Bezirks Hamburg-West.. Von 1990 bis 2000 unterstützte er die Arbeit im Ural und Westsibirien.

Viele Sprachen und Länder

Apostel Steinbrenner spricht mehrere Sprachen: Dänisch, Englisch, ein wenig Schwedisch, früher auch etwas Russisch.

Nur in Französisch hätte er seine Kenntnisse gern ausgebaut: „Es wäre einfach toll, den Stammapostel in seiner Muttersprache gut zu verstehen. Oder Spanisch und Italienisch für den Urlaub zu sprechen“, so der Apostel. „Wenn man die Muttersprache eines Menschen spricht, selbst wenn dies mit begrenztem Wortschatz erfolgt, öffnet das Herzen und man kommt sich näher.“

Die erlernten Sprachen halfen ihm bei seiner Amtstätigkeit in den Ländern Dänemark, Finnland, Grönland, Island, Norwegen und Schweden, für die er bis vor kurzem noch zuständig war. Die Zuständigkeiten wurden inzwischen sukzessiv an Apostel David Heynes übertragen.

Eine von Apostel Steinbrenner eingeführte und liebgewonnene Tradition sei das nordische Vorsteherwochenende, das zuletzt in Kopenhagen stattfand und nun von Apostel Heynes fortgeführt wird. Das nächste Treffen ist für Anfang September 2023 in Malmö (Schweden) geplant.

Leitender Kreisverwaltungsdirektor

Jörg Steinbrenner wurde am 9. August 1957 in Hamburg geboren. 1982 heiratete er die Lübeckerin Cornelia Fischer. Bevor er als Apostel hauptamtlich für die Neuapostolische Kirche tätig wurde, war der Diplom-Verwaltungswirt als Leitender Kreisverwaltungsdirektor zuletzt verantwortlich für den Fachbereich Jugend, Soziales, Schule und Gesundheit im Landkreis Pinneberg.

„Es war sehr spannend und herausfordernd, die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Pädagogen, Psychologen, Lehrern, Ärzten und Verwaltungsspezialisten zu koordinieren“, so der Apostel im Rückblick über seinen früheren Beruf. „Gemeinsam haben wir manche Projekte auf den Weg gebracht, zum Beispiel in der Jugendhilfe.“

Ökumenische Zusammenarbeit

Auch in der Kirche brachte er so manches Thema auf den Weg: In der Ökumene habe er stets die versöhnte Verschiedenheit christlicher Konfessionen angestrebt und gelebt. Bereits als Jugendlicher entwickelte sich sein großes Interesse an anderen Konfessionen, wie er in einem Interview berichtete: „In welchen Punkten sind andere Kirchen mit der Neuapostolischen Kirche vergleichbar? Was ist anders und warum ist das so? Diese Fragen haben mich auch nachhaltig beschäftigt – bis heute.“

Neben dem Kennenlernen und dem Austausch, sehe er in der Zusammenarbeit auch gesellschaftliche Vorteile. So könnten die christlichen Kirchen in einer zunehmend säkularen Umgebung die Sichtbarkeit und Position der Kirchen und des christlichen Glaubens gemeinsam vertreten und stärken.

Dort, wo im Jahr 2012 zunächst nur vereinzelt ökumenische Kontakte gepflegt und Aktivitäten in die Wege geleitet wurden, förderte Apostel Steinbrenner über zehn Jahre das Netzwerk der Ökumene-Beauftragten im norddeutschen Raum. Vor allem durch seinen Verdienst wurde in dieser Zeit der Neuapostolischen Kirche erstmalig auf Bundeslandebene eine Gastmitgliedschaft im Arbeitskreis christlicher Kirchen (ACK) zugesprochen: in der ACK Mecklenburg-Vorpommern.

Apostel Steinbrenner wird weiterhin als Delegierter in der ACK Hamburg die ökumenische Arbeit begleiten. Seine Nachfolge in der Funktion des Ökumenebeauftragten für die Gebietskirche Nord- und Ostdeutschland tritt Priester Björn Renz aus Kaltenkirchen (Bezirk Hamburg-Nord) an, der den Apostel bereits seit knapp sechs Jahren als sein Stellvertreter in der Ökumene-Arbeit unterstützt hat.

Neben seinen ökumenischen Aktivitäten, war der Apostel
in vielen Arbeitsgruppen aktiv, darunter als Leiter der Projektgruppe „Richtlinien  für Amtsträger“ oder in der „Autorengruppe Leitgedanken“.

Pläne für den Ruhestand

Mit seinem Ruhestand wird Apostel Steinbrenner nun wieder die Gemeinde Schenefeld im Bezirk Hamburg-West besuchen.

Auch für die wiedergewonnene Freizeit hat er bereits Pläne: So möchte er sich bewusst Zeit für seine Hobbys wie das Reisen (im Wohnmobil), Lesen oder sportlichen Aktivitäten wie das Tauchen nehmen. Somit wird er also hin und wieder mit seiner Frau Cornelia auch andere Gemeinden in anderen Ländern besuchen.

Der Gottesdienstbericht aus Lüneburg wird in den kommenden Tagen veröffentlicht.